In der Philosophie spricht man von Monismus, wenn das Weltbild sich auf Prinzip reduzieren lässt. Manche Menschen glauben, dass dies so nicht sei und nehmen zwei Prinzipen an, um die Welt zu erklären. Des Weiteren gibt es noch den Pluralismus und die ein oder andere Strömung dazwischen. Sie werden als Gegensätze dargestellt. Dabei sind alle diese Ideen gleich und die einzige Gegenposition ist der Holismus.
Monismus und seine Schattierungen
Monismus bedeutet, dass alles, was diese Welt ausmacht, nur eine Ursache hat, wenn man so will. In der Astrophysik ist dies der Urknall. Für die Mainstreamphilosophie ist es die Materie, auch Materialismus – oder im Extrem Physikalismus – genannt. Für diverse westliche Religionen ist er der eine Gott. Manche Philosophen sehen die Idee als Ursache, genannt der Idealismus.
Dualismus geht nun davon aus, dass es mehr als eine Ursache gibt. Yin und Yang kennen vielleicht die meisten, eine Lehre irgendwo aus Asien. Man könnte auch Gut und Böse dazu zählen, was wir heute als die Norm in der Politik, im Staat und neuerdings in der Gesellschaft kennen. Die Religion nutzen zudem Adam und Eva. Andere könnten an Mann und Frau denken. Es gibt viele Beispiele, wenn man nur aufmerksam sich umsieht.
Zuletzt ist da noch der Pluralismus. Von diesem kenne ich keinen, außer vielleicht das Staatskonzept der Republiken und deren gemeinsames Zusammenleben. Leider gerne von Nationalisten vereinnahmt… Wie dem auch sei.
Alle diese Ideen haben eines gemeinsam: Sie lassen sich auf einen ideellen Monismus reduzieren, denn alle diese Konzepte sind auf die Sprache und damit auf Kategorien limitiert. Das heißt, egal ob ich nun Physikalist bin oder an das Konzept von Yin und Yang glaube, ich habe ein Wort, welches mein Denken bestimmt. Egal wie die Welt wirklich beschaffen ist, an einem bestimmten Punkt ist für den Monismus Schluss, er funktioniert nicht mehr.
Selbst die Frage, ob nun Monismus oder ein Pluralismus die Antwort auf alle Fragen ist, bleibt in dem kategorialen Denken jener Philosophen stecken. Am Ende entsteht daraus bestenfalls eine Dichotomie, so wie ich hier hier versuche zu konkretisieren. Denn, aufgrund der Denkmuster, gibt es zum Monismus nur einen echten Gegenspieler: den Holismus.
Holismus
Der Holismus ist eine Weltanschauung, die vor allem eines kennt: keine Grenzen. Das Denken eines Holisten ist davon geprägt, dass seine Systeme, die er annimmt, niemals abgeschottet existieren sondern trotz aller Abgrenzung, Einflüsse von außen erfahren können.
Holismus wird als ganzheitlich betrachtet, sagt dabei aber nicht aus, dass es eine offene Denkweise ist. Ganzheitlich ist eine umgangssprachliche Kategorie die eher in monistischen Kreisen für Interdisziplinär gebraucht wird. Man kann hier wieder den Unterschied erkennen, wenn versucht wird, mehrere Kategorien, die bislang nichts miteinander zu tun hatten, unter einen Hut zu bringen, statt von vorneherein zu akzeptieren, dass es keine wirksamen Grenzen gib. Außer solche, die man mit psychischer und physischer Gewalt errichtet und verteidigt 😉
Holismus bedeutet also, eben nicht alles auf irgendwelche Begriffe zu beziehen, die ohnehin einem ständigen Wandel unterliegen – wie jedes System, mag man noch so sehr an eine monistische Idee glauben, hoffen und beten. Es gibt wahrlich Ansätze unter Monisten, ihre Systeme an die Realität anzupassen, scheitern aber stets an dem Problem, ihren Kern zu konservieren und gleichzeitig, wegen der Natur, eine gewissen Vielfalt zuzulassen.
Dem Holismus ist das ganze wichtig und er funktioniert nur mit der Autarkie der Subsysteme. Der Fokus liegt nicht auf dem funktionieren des Einzelnen, sondern dem des Ganzen. Das individuelle Subsystem, welches dem ganzen seinen Ausdruck verleiht, muss hier sein dürfen, wie es sich entwickelt hat.
Ausgehend von der grundlegenden Philosophie und Methodik, die auf das Individuum wirkt und es Formt, hat ein System eben Charakter. Gerade im angelsächsischen Raum war und ist es verbreitet, dass der Mensch, also das Individuum, böse sei und nur durch einen starken Staat gebändigt werden könne. So entwickelte Menschen ergeben zwangsläufig ein, holistisch gesehen, bösartiges System. Das Individuum ist hier nur dasjenige System, welches geformt wurde und zur Form des Ganzen beiträgt.
Ich bin jedoch davon überzeugt, dass wenn wir eben keine solche Philosophie verfolgen, wir auch nicht bösartig übereinander herfallen, sondern in Frieden miteinander leben würden. Dieses System wäre dementsprechend ein friedliches System, und das eben weil jedes Subsystem seinen weg gehen darf und kann. Ja es muss sogar, ohne dabei äußere Einflüsse zu meinen. Würde es das nicht tun und sich „verbiegen“, wäre das nicht Zielführend und endet eben nicht in diesem friedvollen Miteinander.
Aber nochmal zurück. Holismus ist dann gegeben, wenn jeder Mensch sein kann, wie er will. Wenn er sein darf wie er will. Nur eine solche Gemeinschaft ist eine holistische Gemeinschaft. Alles andere ist die Folge einer Ideologie, bei dem jeder nach einem Ideal strebt, dessen Moral adaptiert und dementsprechend handelt. Ob das nun physische oder psychische Gewalt ist, hängt von der (einen) Philosophie ab, der man folgt. Lässt man dies und folgt seiner eigenen Vorstellung von der Welt, ohne dabei auf eine universale Idee zurückzugreifen, dann, und nur dann wird man zum Holisten.